Therapiemethoden

Unter Psychotherapie versteht man den professionellen Einsatz psychologischer Verfahren bei der Behandlung psychischer oder psychosomatischer Erkrankungen. In der Verhaltenstherapie liegt der Schwerpunkt darin, das derzeitige Verhalten des Betroffenen und seine Einstellungen zu untersuchen und nach Möglichkeit zu verändern.

Psychotherapeutische Sprechstunde

Seit April 2017 sind psychotherapeutische Praxen verpflichtet, Patienten eine psychotherapeutische Sprechstunde anzubieten. Diese können in Einheiten entweder zu 25 Minuten oder 50 Minuten durchgeführt werden. Die Sprechstunden dienen Versicherten als eine erste Abklärung, ob überhaupt eine krankheitswertige psychische Störung vorliegt, ob eine psychotherapeutische Behandlung benötigt wird oder auch, ob andere fachspezifische Hilfen besser passen.

Am Ende der Sprechstunde erhalten Versicherte eine allgemeine Patient*inneninformation. Diese enthält Informationen zum Anspruch auf Psychotherapie, zu den zugelassenen Verfahren und zum Antragsverfahren. Zusätzlich erhalten Versicherte eine individuelle Patient*inneninformation über das Ergebnis der Sprechstunde. Darin werden die wahrgenommenen Termine der jeweiligen Sprechstunde eingetragen, die Diagnose oder Verdachtsdiagnose und eine Empfehlung für weitere diagnostische Abklärung, für psychotherapeutische Maßnahmen oder sonstige Hilfsangebote.

Prinzipiell haben Versicherte die Möglichkeit einen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde über die Terminservicestelle der KV Hessen zu vereinbaren. Interessierte an einer psychotherapeutischen Sprechstunde in meiner Praxis wenden sich also entweder an die Terminservicestelle der KV Hessen oder direkt an meine Praxis per E-Mail oder Telefon.

Beratung

Unter Beratung verstehe ich ein fokussiertes und lösungsorientiertes Unterstützungsangebot bei ganz verschiedenen Fragestellungen und Anliegen. Im Unterschied zur Psychotherapie handelt es sich bei Beratung nicht um die Behandlung einer Erkrankung, und die Anzahl der Kontakte ist in den meisten Fällen geringer. Themen im Beratungsprozess können etwa sein:

  • Klärung persönlicher und beruflicher Entscheidungen
  • Verbesserung und Optimierung von Abläufen in unterschiedlichen Bereichen
  • wiederkehrende Probleme mit Vorgesetzten, ungünstige Kommunikationsabläufe
  • Schwierigkeiten in der Partnerschaft
  • Förderung, Ausbau und Entwicklung persönlicher Stärken und Fertigkeiten
  • Wunsch nach persönlichem Wachstum
  • Training spezifischer Fertigkeiten
  • Stressbewältigung Coaching

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine auf der empirischen Psychologie basierende Grundorientierung. Sie umfasst störungsspezifische und unspezifische Therapieverfahren, die eine systematische Besserung der zu behandelnden Problematik anstreben. Nach individueller Störungsdiagnostik und Problemanalyse werden konkrete und operationalisierte Ziele auf den verschiedenen Ebenen des Erlebens und Verhaltens verfolgt.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Im Vordergrund dieser Therapieform stehen die Wahrnehmung des Patienten sowie Veränderungen seiner Gedanken sowie der daraus resultierenden störenden Verhaltensweisen.
Weitestgehend etablierte Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie gehen auf Arbeiten von Beck et al. (1979) und Lewinsohn (1974) zurück. Dabei werden unterschiedliche kognitive und behaviorale Therapieansätze zusammengefasst.

Nach Beck haben Kognitionen (Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen, Wahrnehmungen) Einfluss auf das emotionale Befinden. Im Rahmen der Therapie sollen Patienten lernen, Wahrnehmungsverzerrungen und fehlerhafte Bewältigung von Problemen zu erkennen und zu relativieren. Somit sollen negative Gefühle zurückgehen und alltägliche Problemsituationen besser bewältigt werden können. Nach dem Erkennen entsprechender Situationen kann seitens des Betroffenen eine Überprüfung der Situation und eigener Denk- und Verhaltensmöglichkeiten erfolgen. In strukturierten kooperativen Interaktionen (Übungen) sollen diese Strategien transparent vermittelt werden, um dem Patienten den selbstständigen Einsatz zu ermöglichen.

Dialektisch-behaviorale Therapie nach Marsha Linehan (Zertifizierung erfolgt)

Behandlung der emotional-instabilen Persönlichkeit gemäß der dialektisch-behavioralen Therapie nach Marsha Linehan (DBT)

Das Auftreten von schwierigen oder konfliktreichen Situationen im Umgang mit anderen Menschen ist normaler Bestandteil unseres Lebens. Im Rahmen psychosozialer Belastungen in der Biografie und der aktuellen Lebenssituation können Probleme in der Alltagsbewältigung und im Umgang mit Mitmenschen sich überdauernd und belastend darstellen.

Im Rahmen einer emotionalen Instabilität bilden sich überdauernde Muster des Wahrnehmens, der Beziehungsgestaltung und des Denkens über sich selbst und die Umwelt heraus, die häufig aus eigener Kraft nicht zu bewältigen sind.

Die der DBT als Grundlage dienende kognitive Verhaltenstherapie wurde durch M. Linehan durch die Betonung von Akzeptanz und Validierung bei gleichzeitiger therapeutischer Begleitung in Veränderungsprozessen des nicht funktionalen Verhaltens erweitert. Eine wesentliche Basis bietet die therapeutische Beziehung sowie die Betonung von dialektischen Prozessen.

Paartherapie

Unter Paartherapie verstehe ich die Behandlung eines/mehrerer paartherapeutischer Anliegen, d.h. das Einbringen von Schwierigkeiten aus der Paarbeziehung in den therapeutischen Prozess, die das Paar aus eigener Kraft nicht mehr lösen bzw. bewältigen kann.

In Paarbeziehungen ergeben sich im Verlauf der Zeit häufig Schwierigkeiten in der Kommunikation, aus denen (so verstandene) Abwertungen und Herabsetzungen der Personen oder ihres Verhaltens resultieren. Jeder hört gar nicht mehr wirklich, was der andere zu sagen hat, sondern reagiert auf das, was er meint zu hören, was der andere sagt. Die Partner verfahren nicht mehr nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens, jeder Partner verstärkt den anderen nicht mehr oder nur selten positiv, stattdessen werden in hohem Maße negative und aversive Reaktionen ausgetauscht. Konsequenzen sind auch oft, dass die Partner keine oder ungenügende Sexualität erleben.

Ein wichtiges Ziel eines jeden therapeutischen Prozesses muss daher die Steigerung der allgemeinen positiven Gegenseitigkeit zwischen den Partnern sein.
Manchmal können Beziehungen aber auch nicht gerettet werden. Dann biete ich dem Paar an, es bei der Trennung zu begleiten und diese so fair wie möglich zu gestalten.

Entspannungstherapie

Progressive Muskelrelaxation nach Jakobson, Autogenes Training

Psychiatrische Behandlung (privat, Selbstzahler) in Kooperation mit dem Hausarzt

Psychopharmakologische Behandlung mit medikamentöser Einstellung und Überwachung der Behandlung. Regelmäßige Labor- und EKG-Kontrollen durch den Hausarzt sind erforderlich.